Zum Vergrößern klicken Sie bitte auf die Bilder
Christoph Reiterer
Christoph Reiterer / very much
Spray & Multimedia-Neon-LED-Künstler
17.02.1979 Klagenfurt
Graz - Klagenfurt
Meine künstlerische Richtung wurde sicherlich stark durch die Kindheit in den 80er Jahren geprägt.
Grelle Farben und schrille Muster, kantige Formen, bunte pixelgrafische Arcade Maschinen und vielleicht eine kleine Idee des revolutionären Zeitgeistes, beeinflussen bis heute meine Ausdrucksformen. So bleibt meine Faszination, ganz speziell für die knallig bunten Neon-Lichter der Epoche, bis heute erhalten.
Vielleicht liegt die Affinität speziell dieser Neon-Lichter auf einer dem Menschen inhärenten atavistischen Angst vor der Dunkelheit, die diese wie Lichtschwerter durchschneiden und unsere urbanen Räume zu Leben erweckt. Dabei geht es jedoch nicht darum, diese Elemente originalgetreu als Kindheitserinnerung nachzubilden, sondern vielmehr um eine Verschmelzung dieser klassischen 80er Einflüsse mit hochmodernen Elementen. Als ausgebildeter Techniker freue ich mich in der Lage zu sein, Neon mit Acryl und Mikrocontroller kombiniert wiederaufleben zu lassen und so die Basis für eine Bandbreite von künstlerischen Thematiken schaffen zu können.
Das aktuelle (seit 2020) Projekt "verymuch" stellt den ersten umfangreicheren Schaffenszyklus dar, der sich dem Gesichtspunkt der "klaren Linie" widmet.
Als eindimensionales Grundobjekt stellt sie so dermaßen die grundlegende Basis des allgemeinen künstlerischen Schaffens dar. Es erscheint mir logisch, die Behandlung des Objekts als thematisches Fundament auszuwählen. Die so entstandenen Kunstwerke widmen sich mir wichtigen mental-strukturellen Grundfragen:
Was definiert die Linie eigentlich? Ist sie Objekt oder Virtuell? Ist sie Grenze, Begrenzung oder
Markierung? Trennt sie oder verbindet sie? Kann sie Raum einnehmen?
Und ... was passiert wenn sie überschritten wird?
Abstrakt wirkende Fragen, die jedoch auf Aspekte des täglichen Lebens projiziert zentrale Bedeutung erlangen.
Diese Fragen sollen nur leicht an der unbegrenzt ausweitbaren Tiefgründigkeit kratzen.
Die unüberschaubare Anzahl von Betrachtungswinkeln ist im Zyklus durch die Vielfalt der verwendeten unterschiedlichen technischen und künstlerischen Stilmitteln repräsentiert.
"Als Künstler muss man doch eine klare Linie aufweisen ... ist das alles nicht 'too much'"? Definitiv nicht, aber "verymuch".
Christoph Reiterer